Ich freue mich irrsinnig. Mit meinem Prosastück „Die Rosssprachmeise“ habe ich im 10. Landschreiber-Literaturwettbewerb zum Thema Sprache und Einsamkeit Platz 4 belegt (bei 100 Einsendungen).
„Ich bin Ihnen gerne dabei gefolgt, wie Ihre Erzählerin mit sich ‚ins Sprachgericht‘ geht! Die ´’Rosssprachmeise‘ ist ein motivisch und reflexiv sehr (f)eingesponnener Text mit schönen erzählerischen Inseln und hat zu recht einen Preis erhalten, zu dem ich Ihnen herzlich gratuliere.“
(zitiert mit freundlicher Zustimmung von Jan Koneffke)
Gewagt, aber gut, befand die Redaktion der Tangodanza und entschied sich für eine Veröffentlichung meiner Prosaminiatur „Teasetango“, ein Ausschnitt aus einer Erzählung, die noch im Entstehen begriffen ist. Im Heft 4/2022 wurde sie mit einem Foto von mir publiziert. Auch das Foto in diesem Beitrag stammt von mir.
Teasetango. Prosaminatur
2022 (Ausgabe 4, erscheint im September 2022)
Tangodanza Medien
Prosatext
14388847
Die Schönheit der Füße der Damen in Ludwigshafen, in: Lu
2014
Wunderhorn
Erzählende Prosa
9783884234723
Der Bewegungsapparat, in: Überirdisch
2011
Nürnberg
Erzählende Prosa
9783980897112
Heimweh nach dem nackten See, in: Erzählte Landschaft
Zwar kein neuer Tangoroman und auch keine Tangoprosa wie vor Kurzem meine Miniatur „Teasetango“ in der Tangodanza 4/2022, aber wieder einmal eine Veröffentlichung (in der Tangodanza 3/2023), über die argentinische Sängerin Camila Arriva, der ich vor allem in Deutschland noch mehr Aufmerksamkeit wünsche. Und ganz zufällig schreibe ich auch über eine argentinische Sängerin in der Tangoprosa, die gerade unter meiner Feder reift.
Heute Abend wiederholt Deutschlandfunk Kultur mein literarisches Feature über die griechische Schriftstellern Amanda Michalopoulou. Daniel Kehlmann würdigt sie: «Ein Buch wie kein anderes, das ich je gelesen habe. Ich habe keine Ahnung, wie Amanda Michalopoulou das geschafft hat.» (über «God’s Wife»). Vor kurzem erschien von Amanda auf Deutsch „Warum ich meine beste Freundin tötete“.
Der Blick des Dichters saugt die Welt auf und verändert sie
Ein Höramalgam über die griechische Schriftstellerin Amanda Michalopoulou
Von Andra Joeckle
Regie: Ingo Kottkamp
Mit: Inka Löwendorf, Bettina Kurth und der Autorin
Ton: Martin Eichberg
Länge: 52’47
Deutsche reisen nach Griechenland? Das kann nur im Klischee enden. Nicht so bei Andra Joeckle. Denn sie ist unterwegs mit der Schriftstellerin Amanda Michalopoulou. Gemeinsam entdecken sie neue Perspektiven.
Amanda Michalopoulou sitzt im Olymp der griechischen Schriftsteller. Sie fabuliert mit Biss, stimmlich bunt, und gleitet gern in die Welt hinter den Dingen, etwa in ihrem Familienroman „Oktopusgarten“. Nach sieben Jahren in Berlin zieht sie 2010 ins Krisengriechenland zurück. Jenseits von Akropolis und Ouzo geht es zu Schauplätzen in Amandas Leben und Werk: magische Männerkaffeestuben, Plätze der Revolte und singulärer Hässlichkeit, in den Taumel mediterraner Lebenslust.
Andra Joeckle, 1967 in Freiburg geboren, studierte Deutsche Philologie in München und Paris. Sie lebt als Schriftstellerin in Berlin. Ihr Feature „Krakau mit Händen und Füßen“ (DKultur 2009) gewann den Deutsch-polnischen Journalistenpreis. Sie war Stadtschreiberin in Hermannstadt. Ihr jüngstes Prosawerk „Novembertango“ erschien 2017; es entstand nach dem Hörspiel „Das Tangotier“ (DKultur 2014). Zuletzt produzierte Deutschlandfunk Kultur ihr Feature „Irre Gärten. Ein Trip durch reale und irreale (Borges-)Labyrinthe in Venedig“
Nun ist es nach sechs Produktionstagen glücklich zu Ende produziert und sendefertig, mein neustes Feature „Irre Gärten. Ein Trip durch ein reales und surreales Borges-Labyrinth in Venedig“.
Am 29. November strahlt Deutschlandfunk Kultur es um 22 Uhr 03 aus. Danach steht es in der ARD-Audiothek zum Nachhören und Herunterladen noch lange bereit.
Irre Gärten Ein Trip durch reale und irreale (Borges-)Labyrinthe in Venedig Von Andra Joeckle Regie: Beate Becker Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2022 Länge: 54’30 (Ursendung)
Die Geschichtenwelten des Schriftstellers Jorge Luis Borges verzweigen sich ins Unübersehbare. Im venezianischen Labirinto Borges kann man sie erlaufen. Für unsere Autorin wird sogar die ganze Stadt Venedig zum Schauplatz labyrinthischen Denkens.
Der argentinische Autor Jorge Luis Borges kultivierte wie kein zweiter Schriftsteller die Denkfigur des Labyrinths. Angeregt durch Borges’ Erzählung „Der Garten der Pfade, die sich verzweigen“ − in der Buch und Labyrinth eins sind − entwarf Randoll Coate ein Labyrinth in Form eines offenen Buchs. Auf der Insel San Giorgio Maggiore in Venedig steht es real. Es birgt Hinweise auf den Autormagier − etwa Sanduhr, Blindenstock oder Tiger: Innehaltepunkte, an denen die Autorin um die Ecke biegt und hineingerät in die geistesabenteuerlichen und gefährlichen Labyrinthe von Borges. Eine Gästeführerin, ein Audioguide und eine improvisierte Selbstführung durchs Labirinto Borges polen die Autorin so vertrackt aufs Labyrinthische, dass sie sich stracks nach ihrem Labyrinthgang verirrungslustig durch Venedigs wirre Gässchen treiben lässt, geleitet von ihrem Ohr − und gelockt zum sirenischen Gesang eines ukrainischen Mädchens, zu Piazzolla und einer gebürtigen Venezianerin abseits der Touristenströme im Venedig der Biennale. Wer dieses Feature mit seinem Ohr betritt, gerät in irrwitzige Schachtelsätze oder Gedankengänge, die in Sackgassen enden. Palindrome wie „Nie solo sein!“ werden so zu verwunschenen Sprachwegen. Lust auf Labyrinthe bekommen? Dann lassen Sie sich labyrinthisieren!
Andra Joeckle, 1967 in Freiburg geboren, studierte Deutsche Philologie in München und Paris. Sie lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin. Ihr Feature „Krakau mit Händen und Füßen“ (DKultur 2009) gewann den deutsch-polnischen Journalistenpreis. Sie war Stadtschreiberin in Hermannstadt, Rumänien. Ihr jüngstes Prosawerk „Novembertango“ erschien 2017; es entstand nach dem Hörspiel „Das Tangotier“ (DKultur 2014). 2017 produzierte Deutschlandfunk Kultur ihr Hörspiel „Die Zecke“, 2018 ihr Feature über die griechische Schriftstellerin Amanda Michalopoulou, „Der Blick des Dichters saugt die Welt auf und verändert sie“.
Am 26. Oktober 2022 lese ich zum Motto „Danach“ im Literaturhaus in der Fasanenstraße. Wie erfreulich ist es doch, dass dieser so einladende wie renommierte Leseort dank Einsatz von Henning Kreitel und Mitorganisatoren sozusagen zurückerobert werden konnte. Der Lesemarathon des Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Berlin findet in diesem Jahr zum 21. Mal statt. Im Literaturhaus Berlin thematisieren 15 Beiträge am Mittwoch, den 26. Oktober 2022 das diesjährige Motto „Danach“ auf vielschichtige und spannende Weise. Wo: Literaturhaus Berlin, Fasanenstr. 23, 10719 Berlin Beginn der Veranstaltung am Mittwoch, dem 26. Oktober 2022 um 18 Uhr. Begrüßung und Moderation Henning Kreitel, Vorsitzender des VS Landesverband Berlin. Der Eintritt ist frei.
Foto: Andra Joeckle
Es lesen die Schriftstellerinnen und Schriftsteller Herbert Beckmann, Gerd Bedszent, Katrin Imma Deibert, Monika Ehrhardt-Lakomy, Dorle Gelbhaar, Heinrich von der Haar, Sybille Ionescu, Andra Joeckle, Volker Lüdecke, Birgit Monreal, Jutta Rosenkranz, Paul Waschkau, Doris Wiesenbach, Gisela Witte und Orla Wolf.
Mein Foto (Rettungsring und lichter Horizont) möge – wie das Motto „Danach“ -in Lichtblick-Stimmung versetzen.
Gestern las ich aus meiner Erzählung „Jeanne d’Art. Die Amour fou der Malerin und Muse Modiglianis“. Das Terzo mondo war erfreulicherweise fast völlig gefüllt und ich stieß auf nicht wenig Anklang, möchte ich doch, stolz und dankbar, wie ich noch immer bin, nicht versäumen hinauszuposaunen.
Am 28. August 2022, eine Sonntag, lese ich aus meinem neuen Prosatext Jeanne d’Art.
Veranstalter und Moderator Bernd Kebelmann lädt ein:
„Liebe Freunde, Bekannte, Verwandte,
unsere Lesebühne, die ab sofort als ver SCHMITZ te KATZE im griechischen Restaurant TERZO MONDO, Grolnanstraße 28, 10653 Berlin-Charlottenburg, Nähe Savignyplatz, einmal monatlich öffnet, lädt an diesen Ort zum ersten Leseabend ein, und zwar am
Sonntag, dem 28. August; Einlass ist ab 18 Uhr, Beginn kurz danach (c. t.).
Maler – Musen – Akte
Lesung und Gespräch über musische Inspiration und weibliche Aktmalerei
Zu diesem Thema zwischen Literatur und bildender Kunst werden sich auf der Bühne zwei AutorInnen präsentieren:
Andra Joeckle, Prosa- und Hörspielautorin, stellt eine ihrer neuen Erzählungen vor:
Jeanne d’Art. Die Amour fou der Malerin und Muse Modiglianis
Jeannes Bruder versucht zu ergründen, warum sich die Schwester aus dem Fenster stürzte
Mittelpunkt männlicher Aktmalerei war die Frau. Dr. Salean Maiwald, Lyrik und Roman, verkehrte die Perspektive, forschte über Malerinnen, die hinter der Leinwand standen, um selbst Akte zu malen; ein Perspektivwechsel, den lange Zeit kaum jemand zur Kenntnis nahm.
Ich freue mich auf den Neubeginn der Katzenlesungen auf der Bühne. Wieder bietet uns die Literatur das Kennenlernen interessanter Berlin-Brandenburger AutorInnen, viel Unterhaltung durch kluge Texte, aber auch die Gelegenheit zum Gespräch über aktuelle Probleme.
Der fantastische argentinische Autor Jorge Luis Borges kultivierte wie kein zweiter Schriftsteller die Denkfigur des Labyrinths. Angeregt durch Borges’ Erzählung „Der Garten der Pfade, die sich verzweigen“ – in der Buch und Labyrinth eins sind – entwarf der Diplomat und Architekt Randoll Coate ein Labyrinth in Form eines offenen Buchs. Auf der Insel San Giorgio Maggiore in Venedig steht es, schöne Realität geworden.
Es birgt im Buchsbaumheckenschnitt Hinweise auf den Autormagier – etwa Sanduhr, Blindenstock, eine liegende Acht als Zeichen für die Unendlichkeit, die Initialen von Borges‘ Witwe Maria Kodama, sein Todesjahr oder ein Tiger – Innehaltepunkte, an denen meine Gedanken in neue Gänge abzweigen oder ichum die Ecke biege hinein in die geistesabenteuerlichen und gefährlichen Labyrinthe von Borges Erzählungen.
Eine Gästeführerin, ein Audioguide und eine improvisierter Selbstführung durchs Labirinto Borges polten mich so vertrackt aufs Labyrinthische, dass ich mich nach meinem Labyrinthgang stracks verirrungslustig durch Venedigs wirre Gässchen treiben ließ, geleitet von meinem Ohr – gelockt zum sirenischen Gesang eines ukrainischen Mädchens, zu Piazzolla und einer gebürtigen Venezianern abseits der Touristenströme im Venedig der Biennale.
Wer mein Feature mit seinem Ohr betritt, wird auch auf verwunschenen Sprachwegen in die Irre geführt: in irrwitzige Schachtelsätze oder Gedankengänge, die in Sackgassen enden, wo sie umkehren müssen. Und zwar per Palindrom: mittels Wörtern oder Sätzen, die Satz auch rückwärts gelesen Sinn ergeben. „Nie solo sein!“ ist so eine Satzfabelhaftigkeit. Zu beherzigen vor allem in Labyrinthen, sonst geht man verloren.
Lust auf Labyrinthe bekommen? Dann Lassen Sie sich labyrinthisieren!
Am 22.11.2022, dem Tag der Ursendung.
Eine Tafel zeigt das Borges-Labyrinth im Grundriss.
Blick vom San Giorgio Café, dem Treffpunkt für die Führung durch das Borges-Labyrinth, in Richtung Campo San Marco.Mein Feature-Vorhaben wurde gefördert von der VG-Wort durch ein Stipendium im Rahmen des Neu-Start-Kultur-Programms.